„Das Wunderbare am Gebet ist, dass du dadurch den Bereich verlässt, in dem du nichts tun kannst, und Gottes Bereich betrittst, wo alles möglich ist. Er ist Spezialist für das Unmögliche. Nichts ist zu groß für seine Allmacht. Nichts ist zu klein für seine Liebe.“
– Corrie ten Boom1
Lasst uns der Allmacht und Liebe Gottes das Unmögliche für unsere unerreichte Volksgruppe des Monats zutrauen!
Wo sie leben
Die insgesamt etwa 27 Mio. Somalis leben vor allem am Horn von Afrika: 14,2 Mio. in Somalia, 8,2 Mio. in Äthiopien, 2,6 Mio. in Kenia und 560.000 in Djibouti. Außerdem leben etwa 500.000 Somalis im Jemen und viele in etwa 20 weiteren Ländern, meist als Flüchtlinge.2 Somalia liegt in Trümmern und gilt als gescheiterter Staat. Offiziell gehört auch Somaliland im Nordwesten dazu, das weitgehend stabil, faktisch unabhängig, aber international nicht anerkannt ist.3
Religion
Etwa 99 % sind Muslime, vermischt mit verschiedensten Glaubensansichten und Traditionen. Die rituellen muslimischen Gebete werden beachtet, aber Somali-Frauen haben nie die vorgeschriebene Kopfbedeckung getragen. Somalis gehen häufig zum „Wadaad“ (religiöser Experte), um Segen, eine Art von Zauber und weltliche Ratschläge zu bekommen.4
Traditionell ist die Ausübung des Islams in Somalia in den Dörfern und unter Nomaden eher gemäßigt und vermischt mit dem Gewohnheitsrecht der Clans.5 Große Teile Süd- und Zentralsomalias werden von der islamistischen al-Shabaab beherrscht, die dort eine strenge Auslegung der Schari’a durchsetzt.6
Es gibt unter den Somalis etwa 1 % Christen, von denen aber viele nicht in ihrer Heimat leben. Somalia ist das Land mit der zweitstärksten Christenverfolgung.7
Es gibt die ganze Bibel in Somali.8
Jahrhundertelange Stammesfehden mündeten im Bürgerkrieg, der 1991 eskalierte. Das somalische Regime wurde gestürzt, Somaliland erklärte sich einseitig für unabhängig.9 Damit zerfiel Somalia vollends in umkämpfte Machtbereiche von Clans und Warlords.
Die seit 2000 gebildeten Übergangsregierungen konnten zeitweise kaum die Hauptstadt unter ihrer Kontrolle halten. Weite Teile des Landes fielen in die Hände lokaler Clans, Warlords oder radikal-islamistischer Gruppen.10
Eine typische Familie besitzt eine Schaf- oder Ziegenherde, die von den Mädchen betreut wird, und ein paar Lastkamele. Viele Kamele bedeuten viel Ansehen.
Der Name „Somali“ ist abgeleitet von den Worten „so maal“, was übersetzt bedeutet: „Geh und melke dir selbst ein Tier!“, was ein rauer Ausdruck für Gastfreundschaft ist.
Somalis laden traditionell Verwandte und Freunde zu Festessen ein – große Essensvorräte sind ein Status-Symbol unter den Clans.11 Somalia ist jedoch eines der ärmsten Länder der Erde und neben dem Jemen das Land, in dem die meisten Menschen hungern. Hilfsorganisationen wurden von anhaltender Unsicherheit oder Islamisten zum Rückzug gezwungen.12
Somalis betrachten sich als Kämpfer. Bei Kämpfen zwischen den Clans gibt es immer wieder viele Tote. Milizen zwangsrekrutieren Kinder als Soldaten. Die meisten Kinder wachsen ohne Bildung auf, und die Mehrheit der Erwachsenen sind Analphabeten.13
Es gibt fünf große Clanfamilien, wobei die bäuerlich-sesshaften Rahanweyn von den anderen, traditionell nomadischen Clans als „unechte Somalis“ gesehen und gesellschaftlich benachteiligt werden.14 Die Nomaden leben in tragbaren Hütten und ziehen auf der Suche nach Wasser umher.
Frauen haben es schwer. Die Mädchenbeschneidung15 ist weit verbreitet. Viele Mädchen werden jung verheiratet, später von ihren Männern verlassen und müssen ihre Kinder allein aufziehen.
Somalis lieben es, Geschichten zu erzählen und geben ihre Geschichte über die Dichtkunst und Volkslieder weiter.16 Traditionellerweise sangen sie ihre Erzählungen während abendlicher Spaziergänge.17 Sie tragen farbenfrohe Stoffe, die sie um den Körper wickeln.
Wir richten unseren Fokus zuerst mit Lob und Dank auf Gott:
Denn ein Kind ist geboren, der künftige König ist uns geschenkt! Und das sind die Ehrennamen, die ihm gegeben werden: umsichtiger Herrscher, mächtiger Held, ewiger Vater, Friedensfürst. Seine Macht wird weit reichen und dauerhafter Frieden wird einkehren.
Jes 9,5.6 GNB
Wir loben und preisen Jesus als den Friedensfürsten, der den Somalis dauerhaften Frieden bringen kann.
Wir beten für unsere verfolgten Geschwister unter den Somalis:
Ich bete darum, dass sie alle eins sind – sie in uns, so wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin.
Joh 17,21 NGÜ
Wir beten um Versöhnung und Einheit der Christen über Clangrenzen hinweg als Zeugnis für Jesus.
Richtet euch nicht länger nach dieser Welt, sondern lernt, in einer neuen Weise zu denken, damit ihr verändert werdet …
Röm 12,2 NGÜ
Wir beten um erneuertes Denken und eine neue Kultur voller Liebe, Vertrauen und Frieden unter den Christen.
Glücklich zu preisen sind die, die Frieden stiften!
Mt 5,9a NGÜ
Wir beten, dass die somalischen Christen Friedensstifter werden und Versöhnung bringen können.
Aber euch, die ihr mir zuhört, sage ich: Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen.
Lk 6,27
Wir beten für die Erntearbeiter:
Betet auch, dass wir vor den Gefahren errettet werden, die uns hier vonseiten böser und übelgesinnter Menschen drohen.
2. Thess 3,2a
Wir beten, dass Gott ihnen Durchhaltevermögen für die schwierigen Bedingungen schenkt und sie vor Angriffen bewahrt.
Er hat die Macht, euch mit all seiner Gnade zu überschütten, damit ihr … sogar noch auf die verschiedenste Weise Gutes tun könnt.
2. Kor 9,8
Wir beten um reiche Versorgung für die Erntearbeiter selbst und dass sie weitergeben können, wo materielle Not herrscht.
Wir beten um mehr Erntearbeiter:
Bittet Gott, uns eine Tür für seine Botschaft zu öffnen. Dann können wir das Geheimnis weitergeben, das Christus uns enthüllt hat.
Kol 4,3
Wir beten für die Nachfolger Jesu, die eine Berufung zu den Somalis haben, um offene Türen nach Somalia oder in andere Länder, in denen Somalis leben.
Deshalb nehme ich das alles auf mich; ich ertrage es für die, die Gott erwählt hat, weil ich möchte, dass auch sie durch Jesus Christus gerettet werden und an der ewigen Herrlichkeit teilhaben.
2 Tim 2,10
Wir beten, dass die Boten Gottes bereit sind, an dunkle Orte zu gehen, mit Leid konfrontiert zu werden und selbst zu leiden, wenn es sein muss.
Als er die Scharen von Menschen sah, ergriff ihn tiefes Mitgefühl, denn sie waren erschöpft und hilflos wie Schafe, die keinen Hirten haben.
Mt 9,36
Wir beten, dass sich mehr Christen von der Not der Somalis tief bewegen lassen und zu ihnen berufen werden, besonders als Lehrer und Entwicklungshelfer.
Wir beten für die Somalis selbst:
Ich bin das Brot des Lebens.
Joh 6,48
Wir beten, dass viele Somalis das Brot des Lebens kennenlernen und dass Gott den körperlichen wie auch den seelischen Hunger der Somalis stillt.
Der HERR ist mein Hirte, darum leide ich keinen Mangel.
Ps 23 NGÜ
Wir beten besonders für die nomadischen Somalis, dass sie Gott als ihren Hirten kennenlernen, der sie versorgt, führt, tröstet und an seinen Tisch einlädt.
Ich bin der gute Hirte. … Und ich gebe mein Leben für die Schafe her.
Joh 10 NGÜ
Wir beten, dass Jesus ihnen als guter Hirte begegnet, der noch besser für sie sorgen will, als sie für ihre Tiere, und er viele Somalis zu seiner Herde führt.
Betet für uns, damit die Botschaft des Herrn sich rasch ausbreitet und überall ihre Herrlichkeit sichtbar wird.
2. Thess 3,1
Wir beten, dass sich die Botschaft von Jesus durch das Internet und den Jesus-Film immer weiter ausbreitet und die Somalis überall erreicht werden, wo sie leben.
Ein Vater für die Waisen, ein Anwalt für die Witwen ist Gott in seinem Heiligtum. Gott schenkt vereinsamten Menschen ein Zuhause, Gefangene führt er in Freiheit und Wohlergehen.
Ps 68,6.7 NGÜ
Wir beten für die Kindersoldaten, dass sie befreit werden und Gott als ihren Vater erleben; für die Witwen, dass sie Gott als ihren Anwalt erleben.