Adoptiere eine Volksgruppe

10 praktische Schritte zur Adoption einer unerreichten Volksgruppe

Du willst wissen, wie du, deine Familie, deine Freunde oder deine Gemeinde eine unerreichte Volksgruppe adoptieren können? Dann bist du hier genau richtig!

1. Lass dir von Gott eine Volksgruppe aufs Herz legen

Frage Jesus, welche Volksgruppe du adoptieren sollst! Jesus kann durch verschiedene Arten zu dir sprechen wie zum Beispiel:

Du kannst im Gebet einen Namen von einer Volksgruppe hören.

  • Vielleicht lernst du Menschen aus einer unerreichten Volksgruppe in deinem Umfeld kennen.
  • Es kann aber auch sein, dass Gott dich beim Recherchieren auf eine Volksgruppe aufmerksam macht. Unter „Weltreligionen“ findest du einige Volksgruppen, die zu der jeweiligen Religion gehören. Schaue dich doch dort mal um und achte darauf, welche Religion dir am meisten am Herzen liegt. Dann kannst du dort Links zu entsprechenden Volksgruppen anklicken.

2. Den zeitlichen Rahmen klären

Eine unerreichte Volksgruppe zu adoptieren bedeutet nicht, ein ganzes Leben für die unerreichte Volksgruppe, Verantwortung zu übernehmen.

Nehmt euch als Adoptionsgruppe Zeit und fragt Gott, in welchem zeitlichen Rahmen, ihr Verantwortung für die Volksgruppe übernehmen sollt: 1 Jahr, 2 Jahre, 3 Jahre, etc.

3. Gott gute Fragen stellen

Bevor wir eine Volksgruppe adoptieren, ist es wichtig, mit Gott darüber zu sprechen, inwiefern wir Verantwortung für die Volksgruppe übernehmen sollen. Denn Gottes Pläne sind viel größer und umfassender als unsere. Wir sind auch nicht für alles zuständig oder verantwortlich. Gott überträgt uns gerne einen gewissen Verantwortungsbereich. Deswegen ist es gut, Gott im Vorfeld zu fragen, für welche Bereiche er uns verantwortlich hält.

Folgende Fragen können dir helfen, mit Gott ins Gespräch zu kommen:

  • Welche Volksgruppe sollen wir adoptieren?
  • Wie sollen wir Einfluss auf die Volksgruppe nehmen: Beten, Investieren, Kurzzeiteinsätze, etc.?
  • Wie soll die Volksgruppe aussehen, wenn es eine lebendige Gemeinde darin gibt?
  • Was ist unser Ziel? Was soll bei der Volksgruppe in 3 bis 5 Jahren geschehen?
  • Welche Strategien gibt uns Gott?
  • Mit wem verknüpft uns Gott? Gibt es schon Missionare oder Dienste in der entsprechenden Volksgruppe, mit denen wir zusammen arbeiten können?
  • Wie können wir die Volksgruppe in der aktuellen Phase möglichst gut unterstützen? Was braucht es?

4. Lerne für eine unerreichte Volksgruppe zu beten

Unter folgendem Link findest du Informationen, wie du für unerreichte Volksgruppen beten kannst. Viel Freude beim Eintauchen ins Gebet für eine unerreichten Volksgruppe:

5. Verpflichte dich zum regelmäßigen Gebet

Das Wichtigste, zu dem man sich bei der Adoption einer Volksgruppe verpflichtet, ist, das regelmäßige und anhaltende Gebet für die entsprechende Volksgruppe.

Am Besten fragst du Gott, wie und wie viel du für die unerreichte Volksgruppe beten sollst. Denn du stehst in Verbindung mit ihm. Plane dir ganz konkret Gebetszeiten in deinem Kalender ein, ansonsten geht es leicht vergessen.

6. Mobilisiere weitere Menschen in deinem Umfeld

Wenn du dich für eine Volksgruppe entschieden hast, gibt es weitere Punkte, die du mit Gott besprechen kannst. Jesus lehrt, dass Gebet noch mehr Kraft hat, wenn wir nicht allein beten (Mt 18,19). Deshalb bitte Gott, dir andere zur Seite zu stellen, mit denen du für die unerreichte Volksgruppe beten kannst. Vielleicht zeigt er dir eine Person als Gebetspartner oder mehrere, mit denen du eine Gebetsgruppe gründen kannst.

Bekommst du es aufs Herz, deinen Hauskreis oder sogar deine ganze Gemeinde zu involvieren, dann besprich es zuerst mit deinem Hauskreisleiter bzw. Pastor. Vielleicht möchte Gott dich auch mit anderen in Kontakt bringen, die bereits für die gleiche Volksgruppe beten.

Um deine Gemeinde für die Idee zu gewinnen, eine Volksgruppe zu adoptieren, könnten z. B. Predigten oder Seminare über Mission oder Missionskonferenzen helfen. Weitere Ideen und Materialien, wie du andere mobilisieren kannst, findest du hier:

7. Sich im Geist bei Gott anmelden

Bitte mich, so will ich dir Völker zum Erbe geben und der Welt Enden zum Eigentum.“

Psalm 2,8

In einer gewissen Weise, erben wir als Kinder Gottes die Völker. Dieses Erbe von Völkern gilt zuerst Jesus, doch sind wir Miterben und können so auch mit Verantwortung übernehmen, auch wenn die Herrschaft für die Völker auf seiner Schulter ruht, so wie es in Jesaja 9,5 heißt:

„Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ist auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst.“

Jesaja 9,5

Das bedeutet also konkret, dass wir uns die Völker in Jesus zu eigen machen können. Wir erben sie im Geist mit Jesus. Wenn ihr als Gruppe eine unerreichte Volksgruppe adoptieren möchtet, empfehle ich euch, euch gemeinsam zunächst bei Gott „anzumelden“. Es macht einen Unterschied, klar gegenüber Gott auszudrücken, dass ihr mit seiner Hilfe für eine Volksgruppe Verantwortung übernehmen möchtet. Gott nimmt eine solche „Anmeldung“ ernst. Dadurch kann sich eine geistliche Tür öffnen und Gott euch im Geist Zugang zu dieser Volksgruppe geben. Gott wird euch dann auch Strategien geben, wie ihr euch für diese Volksgruppe einsetzen könnt. So kann er euch z. B. darüber informieren, wann es gerade speziell wichtig ist, für die Volksgruppe zu beten oder euch konkrete Aufträge anvertrauen.

8. Adoptiere deine unerreichte Volksgruppe offiziell

Du kannst während eines Gottesdienstes oder eines Anlasses eine Volksgruppe adoptieren. Die Gemeinde verpflichtet sich für eine gewissen Zeitspanne sich um die unerreichte Volksgruppe zu kümmern. Ein „Adoptionszertifikat“ wird als Zeichen der Verpflichtung von der Gemeinde unterzeichnet.

Macht es offiziell. Lade das Formular herunter und füllt es gemeinsam aus! Veranstaltet ein Fest und verkündet, dass ihr gemeinsam eine Volksgruppe adoptiert habt.

9. Strategische Zusammenarbeit – wie kann das aussehen?

Die beste Verbindung zu einer Volksgruppe ist der persönliche Kontakt mit Menschen direkt vor Ort. Dies kann mit einheimischen Mitarbeitern, mit ausgesandten Missionaren oder anderen Diensten vor Ort oder international sein. Durch solche Kontakte kannst du immer wieder erfahren, wie es „deiner“ Volksgruppe geht. Es gibt vielfältige Möglichkeiten, den Kontakt mit der Volksgruppe aufrechtzuerhalten. Hier ein paar Ideen:

Einen einheimischen Missionar über Salz International finanzieren
Salz International arbeitet mit einheimischen Missionaren unter unerreichten Volksgruppen, vor allem im mittleren Osten und Südostasien. Wenn du eine Volksgruppe in dieser Regionen auf dem Herz hast, unterstütze Salz International. Dann erhältst du regelmäßig Informationen über die unterstützten Mitarbeiter und die entsprechende Volksgruppe.


Kurzzeiteinsätze zu der unerreichten Volksgruppe planen und durchführen
Ideal ist, wenn bereits ein Kontakt zu einem Missionar oder Dienst vor Ort besteht. Es können ganz verschiedene Teams mit verschiedenem Fokus (z.B. Gebet, Training, praktische Arbeit) gesendet werden. Werden solche Einsätze regelmäßig durchgeführt, kann sich über die Zeit eine enge Partnerschaft entwickeln.
Zu Kurzzeiteinsätzen findest du unter folgendem Link mehr Informationen:


Über Global Teams eine unerreichte Volksgruppe adoptieren
Global Teams bietet Partnerschaften mit 40 unerreichten Volksgruppen an. Du kannst dich anmelden und eine entsprechende Volksgruppe auswählen. (Die Informationen sind auf Englisch.)

10. Tipps und Ideen – Wie kannst du gut dranbleiben?

Tipps und Ideen zum Dranbleiben:

  • Es hilft, wenn ihr einen Verantwortlichen oder ein Team bestimmt, die für das regelmäßige Gebet verantwortlich sind und z. B. die Gebetstreffen planen.
  • Die Termine für die Gebetstreffen regelmäßig festzulegen, ist sehr empfehlenswert, auch wenn nicht immer alle Beter dabei sein können.
  • Wenn ihr noch eine andere Gruppe kennt, die eine unerreichte Volksgruppe adoptiert hat, sucht den Austausch mit dieser Gruppe.
  • Setzt euch ein Ziel und einen Zeitrahmen, was durch euer Gebet passieren soll. Richtet euch immer wieder auf euer Ziel aus und fragt Gott, welchen Schwerpunkt er euch geben möchte.

Lade einen Referenten ein

Überlegst du dir, in deiner Gemeinde oder deinem Hauskreis eine Volksgruppe zu adoptieren? Möchtest du aus der Erfahrung von jemand anderem hören? Dann lade einen Sprecher der PEM Mission ein:

Der Sprecher ist Deutscher. Er ist online verfügbar und kann ebenfalls live vorbeikommen. Er selber hat mit seiner Gemeinde schon eine unerreichte Volksgruppe adoptiert und kann daher gut in dem Prozess unterstützen, eine Gemeinde für die Adoption zu mobilisieren. Er veranstaltet internationale Gebetstreffen für die unerreichten Volksgruppen und ist weltweit vernetzt mit Missionaren.

FAQ

1. Wenn sich meine Gemeinde entschließt, eine unerreichte Volksgruppe zu adoptieren, für wie lange gilt diese Adoption?

Das ist eine schwierige Frage, weil jede Situation innerhalb von Volksgruppen anders ist. Zum einen ist es von der Offenheit bzw. Verschlossenheit der Volksgruppe gegenüber dem Evangelium abhängig. Zum anderen spielt eine Rolle, wie viele andere Gemeinden diese Volksgruppe ebenfalls adoptiert haben oder wie viele Ressourcen, wie z. B. die Übersetzung der Bibel oder der Jesus-Film in ihrer eigenen Sprache, bereits vorhanden sind. 

Eines ist ganz sicher: Die Gemeinde geht die Adoption mit dem Ziel ein, dass die Arbeit erst beendet ist, wenn es genügend Christen gibt, die eine Gemeinde bilden und dabei sind, sich zu multiplizieren.

2. Unsere Gemeinde hat Missionare in Länder wie Brasilien, Kenia oder Mexiko gesandt. Sollen wir damit aufhören und uns auf unerreichte Volksgruppen konzentrieren?

Nein! Aber, eine Gemeinde sollte von Zeit zu Zeit ihre Missionsperspektive überprüfen, um sicherzugehen, dass die Arbeit von strategischer Bedeutung ist. Vielleicht können Missionare, die in den oben genannten „erreichten“ Ländern arbeiten, sich informieren, ob es nicht in diesen Ländern ebenfalls weitere Volksgruppen gibt, die noch nie etwas von Jesus gehört haben. Oder vielleicht besteht vor Ort die Möglichkeit für Schulungen von einheimischen Christen, um sie zu den unerreichten Volksgruppen zu senden.

3. Ich bin begeistert, von der Idee unerreichte Volksgruppen zu erreichen, aber ich denke, mein Pastor ist das nicht. Was kann ich machen?

Bete für deinen Pastor, dass Gott ihm ein Verständnis und ein Herz für unerreichte Volksgruppen gibt. Informiere dich gut über unerreichte Volksgruppen und die Möglichkeit der Adoption. Videos und fundierte Informationen können helfen, deinem Pastor und anderen Mitarbeitern die unerreichten Volksgruppen näherzubringen. Versuche dann, einen Termin mit dem Pastor oder dem Missionsteam zu vereinbaren. Informiere sie und biete an, verantwortlich mitzuarbeiten. Bei der Fülle von Arbeiten wird dein Pastor dankbar sein, wenn du hier Verantwortung übernimmst.

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