
Gebetsnewsletter März 2025
„Beten heißt nicht, Dinge von Gott zu bekommen. Das ist nur der erste Anfang; Beten heißt, in Übereinstimmung mit Gott zu kommen.“
Oswald Chambers
Lasst uns Gottes Herz für unsere unerreichte Volksgruppe des Monats kennenlernen und damit in Übereinstimmung kommen!
Überblick zu den Nubiern

Wo sie leben
Die Nubier sind eine große Volksgruppe, die aus 20 Untergruppen mit insgesamt 2-3 Mio. Menschen besteht, von denen etwa zwei Drittel im Sudan und ein Drittel in Ägypten leben. Wie viele sie genau sind und in welchen weiteren Ländern sie sich befinden, ist aufgrund von Fluchtbewegungen aktuell nicht klar. Ihr Gebiet, Nubien, kommt in der Bibel als „Kusch“ vor. Auch das in Apg. 8 erwähnte damalige Äthiopien, aus dem der Kämmerer kam, entspricht dem heutigen Nubien.
Im Sudan tobt seit April 2023 ein furchtbarer Bürgerkrieg. Es ist ein Machtkampf zwischen der Armee unter dem De-Facto-Machthaber und seinem früheren Stellvertreter mit dessen RSF-Miliz. Der Krieg führte zu der aktuell schlimmsten humanitären Krise der Welt: mehr als 12 Mio. Vertriebene und viele Millionen Hungernde.

Religion und Geschichte
Die Nubier waren ab dem 6. Jh. ca. 1000 Jahre lang Christen. Es gab Kirchen, Klöster und eine Bibelübersetzung. Nubien erlebte damals eine politische, wirtschaftliche und religiöse Blütezeit. Im 14. Jh. begann durch verstärkte Einwanderung und Einheirat von Arabern ein langsamer Prozess der Islamisierung. Ab dem 16. Jh. waren fast alle Nubier Muslime, behielten jedoch einige christliche Praktiken bei. Manchmal wird z. B. ein Baby nach der Geburt in den Nil getaucht. Auch ziert das Kreuz, ein sonst Muslimen weitgehend verhasstes Zeichen, Türen, hölzerne Bänke und das Gebälk von Häusern. Heute gehören fast 100 % der Nubier dem Islam an, vermischen ihn jedoch mit traditionellen animistischen Elementen, z.B. Glaube an Geister des Nils: Er soll die Kraft von Leben und Tod in sich bergen. Vor allem ältere Frauen sind sehr in ihrem Glauben verwurzelt und deshalb Träger und Bewahrer der religiösen Traditionen. Vor der westlichen Lebensart, die sie mit dem christlichen Glauben verbinden, haben sie Angst. Die jüngeren Frauen wollen dagegen der Enge dieser religiösen Traditionen entfliehen. Christen gibt es fast keine. Im Sudan werden sie von Militär und Extremisten verfolgt.

Sprache & Bibelübersetzung
Es gibt verschiedene nubische Sprachen, z. B. Nobiin oder Andaandi. Außer in Nobiin gibt es jeweils fast nur Bibelteile. Viele Nubier sprechen aber auch Arabisch.
Wie leben die Nubier?
Die Nubier sind ein friedfertiges, ehrliches Volk, welches Sauberkeit und Bildung liebt. So ist die Alphabetisierungsrate unter ihnen zumindest zum Teil vergleichsweise hoch. Sie gelten als fleißig und zuverlässig. Auf der anderen Seite ist Alkoholsucht weit verbreitet.

Viele Nubier verstehen sich als Künstler. So finden sich unter ihnen überdurchschnittlich viele Sänger, Maler, Steinmetze oder Dichter. Bei religiösen und landwirtschaftlichen Zeremonien gibt es traditionellen Gesang, Tänze und Trommelklang. Das typische Haus ist bunt bemalt und mit farbenfrohen Mustern dekoriert. Es bietet nicht nur der Großfamilie, sondern auch vielen Gästen Platz. Gegessen wird nach Geschlechtern getrennt und auf dem Boden sitzend, aber das Verhältnis von Männern und Frauen ist entspannt. Die verheirateten Frauen managen die Familie, und die Männer fühlen sich dadurch nicht bedrängt oder bedroht. Unverheiratete Frauen werden dagegen von ihren Brüdern bewacht und haben einen großen Drang nach mehr Freiheit. Manche Frauen arbeiten als Lehrerinnen, im öffentlichen Dienst oder als Näherinnen. Manche Männer verkaufen Gemüse oder fahren Taxi, die meisten arbeiten in der Landwirtschaft. Die Nubier haben sich zum Teil stark mit Arabern sowie schwarzafrikanischen Ethnien und deren Kulturen vermischt.

Was sagt Gott über die Nubier und wie können wir für sie beten?

Wir richten unseren Fokus zuerst mit Lob & Dank auf Gott:
Nubien streckt seine Hände zu Gott aus.
Ps 68,32 NeÜ
Wir preisen Gott für seine Verheißung, dass die Nubier sich ihm zuwenden werden.
Wir beten für unsere verfolgten Geschwister unter ihnen:
„Tröstet, tröstet mein Volk!“, spricht euer Gott. (…) Es ruft eine Stimme: In der Wüste bereitet dem Herrn den Weg, macht in der Steppe eine ebene Bahn unserm Gott!
Jes 40,1-3 LU2017
Wir beten um Trost und neue Hoffnung für das Volk Gottes unter den Nubiern.
Denn er ist ein Vater, der sich erbarmt, und ein Gott, der auf jede erdenkliche Weise tröstet und ermutigt. In allen unseren Nöten kommt er uns mit Trost und Ermutigung zu Hilfe, und deshalb können wir dann auch anderen Mut machen, die sich ebenfalls in irgendeiner Not befinden: Wir geben ihnen den Trost und die Ermutigung weiter, die wir selbst von Gott bekommen haben.
2. Kor. 1,3-4 NGÜ
Wir bitten Gott, dass sie in aller Not ermutigt werden und selbst andere in Not ermutigen.
Gott aber sei Dank! Weil wir mit Christus verbunden sind, lässt er uns immer in seinem Triumphzug mitziehen und macht durch uns an jedem Ort bekannt, wer er ist, sodass sich diese Erkenntnis wie ein wohlriechender Duft überallhin ausbreitet.
2Kor 2,14 NGÜ
Wir beten, dass die Gläubigen den Triumph in Jesus ergreifen, in ihrem gebeutelten Land ein Wohlgeruch sind und das Evangelium ausbreiten.
Wir beten für die Erntearbeiter:
Bittet Gott, uns eine Tür für seine Botschaft zu öffnen.
Kol 4,3 NGÜ
Wir beten um Möglichkeiten – trotz oder sogar wegen des Krieges – mit Nubiern in Kontakt zu kommen und ihnen das Evangelium weiterzugeben.
Wir beten um mehr Erntearbeiter:
Der Heilige Geist sagte zu Philippus: »Geh zu dem Wagen dort und halte dich dicht neben ihm!«
Apg 8,29 NGÜ
Wir bitten Gott, viele Christen (wie damals Philippus zum Kämmerer) zu den Nubiern zu schicken – Evangelisten, Bibelübersetzer, christliche Hilfsorganisationen, …
Wir beten für die Nubier selbst:
Isaak legte die Brunnen wieder frei, die zu Abrahams Lebzeiten gegraben und mittlerweile von den Philistern wieder zugeschüttet worden waren.
1Mo 26,15 NGÜ
Wir beten, dass die „verschütteten Brunnen“ ihrer christlichen Geschichte freigelegt werden und wieder sprudeln. Mögen die historischen Berichte über die Blütezeit unter christlichem Einfluss, die derzeit verbreitet werden, den Nubiern die Augen für ihre christlichen Wurzeln öffnen und sie für das Evangelium bereit machen.
Denn siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr’s denn nicht? Ich mache einen Weg in der Wüste und Wasserströme in der Einöde.
Jes 43, 18-21 LU2017
Wir beten, dass Gott jetzt die geistliche Lage im kriegszerrütteten Sudan verändert.
Philippus lief hin, und als er neben dem Wagen herging, hörte er den Mann laut aus dem Buch des Propheten Jesaja lesen. »Verstehst du denn, was du da liest?«, fragte er ihn. »Wie kann ich es verstehen, wenn niemand es mir erklärt?«, erwiderte der Mann. Und er bat Philippus, aufzusteigen und sich zu ihm zu setzen.
Apg 8,30.31 NGÜ
Wir beten, dass die vorhandenen übersetzten Bibelteile verbreitet, gelesen und erklärt werden.
Denn hier auf der Erde haben wir keine Heimat. Unsere Sehnsucht gilt jener künftigen Stadt, zu der wir unterwegs sind.
Hebr 13,14 NeÜ
Wir beten für die nubischen Flüchtlinge, dass sie eine neue Heimat im Reich Gottes finden.
Er bestimmt den Wechsel der Zeiten, er setzt Könige ab und setzt Könige ein.
Dan 2,21 NeÜ
Wir beten, dass Gott eine gute Regierung im Sudan einsetzt und der Krieg beendet wird.
Der Engel zeigte mir auch einen Strom, der wie Kristall glänzte; es war der Strom mit dem Wasser des Lebens. Er entspringt bei dem Thron Gottes und des Lammes (…). An beiden Ufern des Stroms wächst der Baum des Lebens. Zwölfmal im Jahr trägt er Früchte, sodass er jeden Monat abgeerntet werden kann, und seine Blätter bringen den Völkern Heilung.
Offb 22,1.2 NGÜ
Wir beten, dass sie sich vom Glauben an die Geister des Nils abwenden und erkennen, welchen lebensspendenden Strom Gott für sie bereithält.
So kannst du mit anderen beten:
- Erzähle deinem Hauskreis, deiner Gemeinde und deinen Freunden von dieser Gebetsinitiative und betet gemeinsam für die Nubier!
- Lade den Gebetsnewsletter als PDF herunter und gib ihn weiter: