„Wer den Schlüssel des Gebets hat, kann den Himmel öffnen.“
– C. H. Spurgeon1
Lasst uns diesen Schlüssel gebrauchen, um den Himmel für unsere unerreichte Volksgruppe des Monats zu öffnen!
Wo sie leben
Alle ca. 60.000 Kinnaura (manchmal auch „Kanaura“), leben in Indien, die meisten im Bundesstaat Himachal Pradesh im Distrikt Kinnaur, der „Land der Götter“ genannt wird.2 Es handelt sich um extreme Höhenlagen (zwischen 5.000 und fast 7.000 m) im westlichen Himalaya mit kaltem Klima, dichten Wäldern, wenig Regen, aber viel Schnee. Ein kleiner Teil der Volksgruppe lebt verstreut in fünf weiteren Bundesstaaten.3
Religion
In der Region treffen die buddhistische und die hinduistische Welt aufeinander, dementsprechend vermischen sich bei den Kinnaura die beiden Religionen. Ca. zwei Drittel sind Hindus, ca. ein Drittel Buddhisten, aber viele fühlen sich auch beidem zugehörig. Auch Animismus ist verbreitet, und immer geht es darum, böse Geister zu vertreiben. Christen unter ihnen sind so gut wie keine bekannt, auch keine Erntearbeiter, die unter ihnen leben.4 Sollte es doch Christen geben, so sind sie von der Christenverfolgung, die in Indien herrscht, betroffen.5
Die Hauptsprache, Kinnauri, wird noch von 36.000 Menschen gesprochen, Tendenz fallend. Insgesamt gibt es 27 Sprachen in dieser Volksgruppe. Auf Kinnauri wurde das Neue Testament übersetzt, aber noch nicht die ganze Bibel. Auf Kinnauri gibt es auch keinen Schulunterricht.
Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts arbeiteten Herrnhuter Missionare in Kinnaur. Einige Menschen ließen sich damals taufen und kamen in die Gemeinde, die die Missionare gegründet hatten. Die Gemeinde blieb jedoch nicht langfristig bestehen.
Die Kinnaura gelten als großzügig, offen, friedliebend und gastfreundlich. Ihr Gebiet ist weltoffen und pflegt wirtschaftliche, soziale und kulturelle Verbindungen zu anderen Teilen ihres Bundesstaats und darüber hinaus.
Seit den letzten Jahrzehnten befindet sich die Volksgruppe im Wandel: Waren sie früher Hirten, betreiben sie heute zunehmend Landwirtschaft, was durch die Höhe nicht einfach ist. Auch der Tourismus ist im Aufschwung, und es sind große Fortschritte zu verzeichnen, was Bildung sowie Zugang zu Strom und Internet betrifft. Die Stammesangehörigen, die früher vor Außenstehenden zurückschreckten, sind heute kontaktfreudiger und selbstbewusster geworden und stehen neuen Ideen und technologischen Innovationen aufgeschlossener gegenüber. Der Nachteil dieser Entwicklung: Es ist eine neue reiche Gesellschaftsschicht entstanden. Gleichzeitig hat sich auch eine neue Arbeiterschaft entwickelt, die die Reichen bedient, was eine Klassenspaltung innerhalb der Volksgruppe verursacht. Außerdem ist die Diskriminierung aufgrund der Kastenzugehörigkeit immer noch nicht verschwunden.8
Sie haben vier anerkannte Formen der Eheschließung: arrangierte Heirat, Liebesheirat, Heirat durch Entführung sowie Abwerben der fremden Frau. An manchen Orten existiert Polyandrie: Der älteste Bruder heiratet und teilt sich seine Frau mit seinen Brüdern. Diese Heiratspraktiken gehen jedoch zurück. Die Frauen tragen bei Hochzeiten und anderen Festen bis zu drei Kilo Silberschmuck.9
Zur Bestattung der Toten sind drei Methoden üblich: im Wasser versenken, verbrennen und von Geiern/Vögeln fressen lassen. Die Kinnaura geben diese alten Bräuche jedoch zunehmend auf und verbrennen die Leichen meist.10 Am Anfang des Sommers feiern sie das Fest des Gedenkens, bei dem sie die Toten ehren, die im letzten Jahr verstoben sind. Dabei backen sie gemeinsam Roti (runde Fladenbrote) und nehmen diese zusammen mit Wein zu sich.
Wir richten unseren Fokus zuerst mit Lob und Dank auf Gott:
Die Götter der Völker sind nur tote Götzen, der HERR aber hat den Himmel geschaffen.
Ps 96,5 GNB
Wir preisen Gott über allen Göttern, die in Kinnaur, im „Land der Götter“, verehrt werden.
Ich war zu erreichen für die, die nicht nach mir fragten. Ich war zu finden für die, die nicht nach mir suchten. Ich sagte zu einem Volk, das gar nicht zu mir rief: „Hier bin ich! Hier bin ich!“
Jes 65,1 NeÜ
Wir danken Gott für sein Angebot, das auch den Kinnaura gilt.
Wir beten um Erntearbeiter:
Wie schön klingen die Schritte dessen auf den Bergen, der eine gute Botschaft von Freude und Frieden und Rettung bringt!
Jes 52,7 NL
Wir bitten Gott um Christen aus Indien sowie aus anderen Ländern, die sich für die Kinnaura berufen lassen, um sie zu besuchen und evangelistisch tätig zu werden.
Denn ich bekenne mich offen und ohne Scham zu dieser guten Nachricht: Sie ist Gottes Kraft und rettet jeden, der ihr glaubt. Das gilt für den Juden zuerst und für jeden anderen Menschen.
Röm 1,16 NeÜ
Wir beten um Christen, die von der rettenden Kraft des Evangeliums überzeugt sind und bereit sind, sie an die Kinnaura weiterzugeben, auch durch Bibelübersetzung.
Das Erste und Wichtigste, wozu ich die Gemeinde auffordere, ist das Gebet. Es ist unsere Aufgabe, mit Bitten, Flehen und Danken für alle Menschen einzutreten (…), denn er will, dass alle Menschen gerettet werden und dass sie die Wahrheit erkennen.
1 Tim 2,1-4 NGÜ
Wir beten, dass Gemeinden, Gruppen oder einzelne Personen in Deutschland oder weltweit Gebetspaten für die Kinnaura werden.
Wir beten für die Kinnarua selbst:
Loben sollen sie seinen Namen beim Reigen, mit Tamburin und Zither sollen sie ihm spielen! Denn der HERR hat Wohlgefallen an seinem Volk. Er schmückt die Demütigen mit Heil!
Ps 149,3-4 ELB
Wir beten, dass die Kinnaura sich von Gott mit so viel seiner Rettung schmücken lassen, wie sie Silberschmuck tragen.
Der Herr zögert seine Zusage nicht hinaus, wie manche das meinen. Im Gegenteil: Er hat noch Geduld mit euch, denn er will nicht, dass irgendjemand ins Verderben geht, sondern dass alle umkehren zu ihm.
2 Petr 3,9 NeÜ
Wir beten, dass sie Gottes Angebot erkennen und von Herzen zu ihm umkehren.
Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Schatz, der in einem Acker vergraben war und von einem Mann entdeckt wurde. Der Mann freute sich so sehr, dass er, nachdem er den Schatz wieder vergraben hatte, alles verkaufte, was er besaß, und dafür den Acker kaufte.
Mt 13,44 NGÜ
Wir beten für die Kinnaura, dass sie erkennen, welcher Schatz das Reich Gottes ist.
In der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, nahm der Herr Jesus Brot und dankte Gott. Dann brach er es und sagte: „Das ist mein Leib für euch. Tut dies als Erinnerung an mich!“ Ebenso nahm er den Kelch nach dem Essen und sagte: „Dieser Kelch ist der neue Bund, der sich gründet auf mein Blut. Sooft ihr daraus trinkt, tut es als Erinnerung an mich!“
1 Kor 11,23.24
Wir beten, dass ihr Brauch mit Brot und Wein zu einem Schlüssel wird, um ihnen das Evangelium zu bringen, und dass sie künftig Brot und Wein nicht mehr im Gedenken an ihre Toten zu sich nehmen, sondern im Gedenken an Jesus!
„Glaube an Jesus, den Herrn! Dann wirst du gerettet und deine Familie mit dir.“ Anschließend erklärten sie ihm und allen, die in seinem Haus lebten, die Botschaft des Herrn. … Dann ließ er sich mit allen, die in seinem Haus lebten, taufen. Anschließend … freute er sich mit allen in seinem Haus, dass er zum Glauben an Gott gefunden hatte.
Apg 16,31-34 NeÜ
Wir beten, dass ganze Familien oder Gruppen zum Glauben an Jesus kommen, weil einzelne Kinnaura, die Christen werden, von ihrer Volksgruppe, die als enge Gemeinschaft lebt, ausgegrenzt würden.