Wen kann ich senden? Jesaja 6

Gottes Herz schlägt für die Verlorenen

Gott wirbt um die Menschen, die er senden kann – so beginnt die Sendung in Gottes Herzen. Wir sehen das in der Apostelgeschichte:

„Mit allem, was er tat, wollte er die Menschen dazu bringen, nach ihm zu fragen; er wollte, dass sie – wenn irgend möglich – in Kontakt mit ihm kommen und ihn finden.

Apostelgeschichte 17,27 (NGÜ)

Momentan haben mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung keinen Zugang zum Evangelium.1 Wir gehen davon aus, dass täglich mehr als 70.000 Personen sterben, ohne von Jesus gehört zu haben.2 Über diese Fakten weint Gott. Er wirbt um seine Kinder, dass sie seinen Herzschlag mitbekommen und zu ihrem machen. Daraus erfolgt die Sendung an den besten Ort der Welt.

„Der sicherste Ort auf Erden ist im Zentrum von Gottes Willen; der gefährlichste Platz aber ist dort, wo wir außerhalb von diesem Willen sind.“3

Corrie ten Boom

Gott führt uns aus unserer Komfortzone heraus. Er möchte uns seinem Willen gemäß einsetzen und dadurch die ganze Welt segnen. Sein Ruf geht an uns, Sendende und Gesandte zu unerreichten Volksgruppen zu werden. Lass uns in die Bibel eintauchen, was es bedeutet gesendet zu sein:

Berufung fängt im Himmel an

Jesus ist das Wort Gottes. Wir können in das Wort Gottes eintauchen und Jesus begegnen. In der Bibel gibt es eine Stelle, in der der Prophet Jesaja berufen wird, und zwar Jesaja 6,1-8. Wenn du diesen Text liest, lies ihn so, als würdest du an der Stelle des Propheten Jesaja stehen und folgende Begegnung mit dem König haben. Denn Jesus möchte dir in diese Stelle als König begegnen.

Thronszene im Himmel – Die Heiligkeit Gottes

„In dem Jahr, als König Usija starb, sah ich den Herrn. Er saß auf einem hohen Thron und war erhöht und der Saum seines Gewandes füllte den Tempel. Über ihm schwebten Seraphim mit sechs Flügeln. Jeder hatte sechs Flügel! Mit zwei Flügeln bedeckten sie ihre Gesichter, mit zweien ihre Füße und mit dem dritten Paar flogen sie. Sie riefen einander zu: »Heilig, heilig, heilig ist der HERR, der Allmächtige! Die Erde ist von seiner Herrlichkeit erfüllt!« Dieses Rufen ließ die Fundamente der Vorhalle erzittern und der Tempel wurde mit Rauch erfüllt.“

Jesaja 6,1-4 (NLB)

Reinigung von Schuld / der Lippen

„Da sagte ich: »Mir wird es furchtbar ergehen, denn ich bin ein Mann mit unreinen Lippen, inmitten eines Volkes mit unreinen Lippen. Ich werde umkommen, denn ich habe den König, den HERRN, den Allmächtigen, gesehen!« Doch einer der Seraphime flog zu mir, er hielt ein Stück glühende Kohle in seiner Hand, das er mit einer Zange vom Altar genommen hatte. Damit berührte er meinen Mund und sagte: »Sieh, dies hat deine Lippen berührt. Jetzt ist deine Schuld getilgt; deine Sünden sind dir vergeben.«“

Jesaja 6,5-7 (NLB)

Gottes Ruf ergeht: Wie ist deine Antwort darauf?

Dann hörte ich den Herrn fragen: »Wen soll ich senden? Wer wird für uns gehen?« Und ich sagte: »Hier bin ich, sende mich.«

Jesaja 6,8 (NLB)

In Jesaja 6 entdeckst du drei wichtige Elemente, wenn du auf der Suche nach deiner Berufung bist:

1. Alles beginnt mit einem Thron

Wer hat die Macht und Herrschaft in deinem Leben? Wer sitzt auf deinem Herzensthron? Wenn du wiedergeboren bist, hast du Jesus zum Herrn und König deines Lebens gemacht! Du hast kapituliert und dein gesamtes Leben gehört jetzt ihm, deinem Herrn. Das beinhaltet dein Eigentum, deine Zeit, deine Freunde, deine Träume – dein gesamtes Leben.

Es geht in der Berufungsfindung nicht um Selbstverwirklichung, sondern darum, vom Traum Gottes verzehrt zu sein und dich danach zu sehen, seinen Plan in deinem Leben verwirklicht zu sehen.

Ich sah den Herrn – und er saß auf einem hohen Thron. Der Himmel und du selbst fangen an, aus der Tiefe anzubeten: „Heilig, Heilig, Heilig ist der Herr, der Allmächtige!“ Das ist kein Säuseln, es ein so lautes Rufen, dass die Türpfosten des Himmels erbeben! Gewaltig!

Anbetung explodiert! Himmel und Erde werden von seiner Herrlichkeit erfüllt!

Gott sucht nicht Anbetung, sondern er sucht dich als Anbeter! Bist du davon verzehrt, dass sein Name geehrt und geheiligt wird? Reihst du dich in die irdische und himmlische Schar, diesen König, Allmächtigen, Löwe und Lamm, Retter und Erlöser, Vater und Herr, der Heerscharen anzubeten, mit deinem ganzen Herzen, deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Verstand?

Nimm deine Berufung als Anbeter ein. Du musst keine Angst haben, dass du im Thronraum verloren gehst! Anbetung und Gottes Ruf und Berufung sind nicht zu trennen! Verlier dich in der Anbetung Gottes vor dem Thron und du wirst genau dort seinen Ruf erhalten!

I see the Lord – Lindell Cooley

2. Reinigung

Jeder, der in die Nähe Gottes kommt, wird wie Jesaja erleben, dass Gottes Heiligkeit und sein Licht Klarheit auf seine Bedürftigkeit und Unreinheit bringen. Es ist heilsam, wenn du in deinem Leben zu dem Punkt kommst, wo du aufschreist: Ich bin ein Mann/eine Frau mit unreinen Lippen! Der Heilige Geist wird all die Punkte aufzeigen, wo der Herr seine Kraft an dir erzeigen möchte. Er überführt von der Sünde, wo du in eigener Kraft läufst und dich eben nicht auf Jesus verlässt und ihm vertraust. (Joh 16,9)

Das Kreuz ist Gottes Kraftort für dich! Jesus gab sein Leben, damit du, dir gestorben, auferstehen und in deiner neuen Heimat des Königreiches leben kannst.

Die Frage ist, lebst du vor oder hinter dem Kreuz? Der Himmel ist uns noch mehr wie Jesaja zugänglich! Du sollst lernen, in zwei Räumen gleichzeitig zu leben – aus dem unsichtbaren Königreich und dem Thronraum heraus hinein in deine Einflussgebiete hier auf der Erde.

3. Gottes Ruf erschallt: Wie antwortest du?

Viele sind auf der Suche nach ihrer Berufung und vergessen dabei, dass in dem Wort Berufung das Wort „Ruf“ steckt. Deine Berufung fängt im Himmel an! Du kannst dich nicht selbst berufen!

Gott ruft! Er ruft und beruft auch noch heute!

Das ist ehrfurchtgebietend! Wir sagen allen, die Gott noch nicht kennen: „Gott liebt dich und hat einen Plan für dein Leben“. Aber glauben wir das immer noch, wenn wir uns bekehrt haben? Deswegen ist es so wichtig, dass wir die Stimme Gottes hören lernen. Das werden wir in der nächsten Rubrik angehen!

Gott hat Pläne mit der Welt und die verfolgt er durch alle Jahrhunderte hindurch. Deswegen beschäftige dich auch mit Gottes großen Geschichten. Du und deine Berufung sind ein Teil der großen Geschichte Gottes.

Gottes Ruf muss nicht mit lauter hörbarer Stimme ergehen, aber sie ergeht – tief in unserem Herzen, in unserem Geist und unser Herz entbrennt mit Leidenschaft und Freude. Wie ist deine Antwort? Lautet sie wie Jesaja: Hier bin ich, Herr! Ich stehe zur Verfügung, mit allem, was mich ausmacht und was zu mir gehört! Du hast volles Verfügungsrecht über mich, sende mich!

Nichts ist aufregender und spannender als auf Gottes Ruf zu reagieren. Das Abenteuer der Nachfolge kann beginnen!

Ruf zu den unerreichten Volksgruppen

Wir glauben, dass Gott Berufungen bei den unerreichten Volksgruppen betonen möchte. Nach dem Lesen des Textes kannst du merken, dass Gott einen Ruf in deinem Leben hat. Nimm dir Zeit, auf Gott zu hören und erkenne, wo er dich hinsenden möchte. Hörst du Gottes Ruf zu den unerreichten Volksgruppen? Gott sehnt sich danach, die Verlorenen zu retten.

Every Nation / Isaiah 6 – Lindy Cofer
  1. Joshua Project. (2024). Global Statistics. https://www.joshuaproject.net/people_groups/statistics besucht am 05.09.2024
  2. Baxter, M. R. (2007). The Coming Revolution: Because Status Quo Missions Won’t Finish the Job. Mustang, OK: Tate Publishing.
  3. Evangelium.net. (2004-2024). Corrie ten Boom Zitate. https://www.evangeliums.net/zitate/corrie_ten_boom_seite_3.html besucht am 05.09.2024
  4. Baxter, M. R. (2007). The Coming Revolution: Because Status Quo Missions Won’t Finish the Job. Mustang, OK: Tate Publishing.
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