Die Nord-Jemeniten

Gebetsnewsletter Mai 2025

„Fürbitten heißt: jemandem einen Engel senden.“

– Martin Luther

Lasst uns unserer unerreichten Volksgruppe des Monats viele Engel senden!

Überblick zu den Nord-Jemeniten

Der Jemen ist eins der ärmsten Länder der Welt. Zusätzlich leidet er seit 2013 unter einem Krieg zwischen der Regierung und den schiitischen Huthi-Milizen, die vom ebenfalls schiitischen Iran unterstützt werden. Es gelang den ihnen, die Hauptstadt Sana‘a und große Teile des Landes zu erobern. Seit 2015 unterstützen 9 sunnitisch-islamische Staaten unter der Führung von Saudi-Arabien die Regierung. Damit weitete sich der Bürgerkrieg massiv zu einem Stellvertreterkrieg zwischen Saudi-Arabien und dem Iran aus. Die Folgen des Krieges: eine der derzeit schlimmsten humanitären Krisen der Welt mit über 4 Mio. Binnenflüchtlingen und ca. 18 Mio. Menschen, die vom Hungertod bedroht sind, und ein gescheiterter Staat. Auf dem ehemaligen Staatsgebiet existieren nun mehrere De-facto-Staaten.

Religion

Bis zu 100 % der Nord-Jemeniten sind Muslime. Darunter sind viele Zaiditen, Anhänger einer schiitischen Strömung, während die Mehrheit der Bevölkerung sunnitisch ist. Die Wurzeln des Kriegs liegen u.a. in der Benachteiligung der Zaiditen. Religiöse Extremisten auf beiden Seiten des Konflikts betrachten den Krieg als eine Frage von Leben und Tod für ihre Glaubensgemeinschaften. Als Zaiditen stehen die Nord-Jemeniten den ebenfalls zaiditischen Huthis nahe.

Der christliche Glaube wird als Bedrohung betrachtet, die ihre Familien, Gemeinschaften und ihren Lebensstil zerstören will. Der Abfall vom Islam ist deshalb (per islamischem Gesetz und Staatsgesetz) verboten und könnte Konsequenzen wie Ehescheidung, Verlust des Sorgerechts für Kinder, Verhaftung, Verhöre bis hin zum Tod haben. Bisher sind noch keine Christen unter den Nord-Jemeniten mit Sicherheit bekannt, es gibt im Jemen aber eine Untergrundkirche, die im Vergleich zu anderen Ländern auf der arabischen Halbinsel stark wächst.

Geschichte

Der Jemen hatte nicht viel Zeit, eine moderne Gesellschaft herauszubilden: Noch bis zum Jahr 1962 wurde er als mittelalterliches Königreich betrachtet. Seine Geschichte ist vor allem auf dem Land von Armut geprägt, verursacht durch knappe Wasserressourcen, raue Geografie und politische Instabilität, die nicht erst in den letzten Jahren entstanden ist: Das Land wurde im 19. Jh. zum wiederholten Mal geteilt. Nach Jahren des militärischen Konflikts schlossen sich der Nordjemen und der kommunistische Südjemen 1990 zusammen, dann entstanden jedoch neue Spannungen.

Sprache & Bibelübersetzung 

Die Nord-Jemeniten sprechen Sanaani-Arabisch und werden deshalb auch als Sanaani-Araber bezeichnet. Es gibt noch keinerlei Bibelübersetzung oder sonstiges christliches Material.

Wie leben die Nord-Jemeniten? 

Sie sind Araber, aber im Unterschied zu vielen anderen Volksgruppen auf der arabischen Halbinsel keine Nomaden, sondern führen ein sesshaftes Leben in Dörfern und Städten.

Der zweitwichtigste Wirtschaftszweig nach der Öl- und Gasindustrie ist Fischerei. In den ländlichen Gebieten ist der Anbau der Alltagsdroge Khat die hauptsächliche Einkommensquelle. Fast die Hälfte der jemenitischen Volkswirtschaft ist daran beteiligt. Landwirtschaftlich nutzbar sind nur 2,9 % der Fläche des Jemens, da mehr als 70% des Landes aus Wüste bestehen. Die Landwirtschaft ist nicht in der Lage, die Bevölkerung zu ernähren, sodass ca. 75 % der Nahrungsmittel importiert werden müssen. 

Das Leben ist vom jahrelangen Krieg gekennzeichnet. Leben inmitten einer der weltweit größten humanitären Krisen bedeutet, dass es an allem mangelt – Nahrung, Medikamente, sauberes Trinkwasser, Infrastruktur, Schulen, etc. Malaria ist ein Problem und das Gesundheitssystem ist unterentwickelt: Viele Kinder sterben an Krankheiten, gegen die es Impfungen gibt oder die sonst verhinderbar oder behandelbar wären. Andere werden von den Huthi als Kindersoldaten rekrutiert.

Frauen sind tendenziell benachteiligt, z. B wirtschaftlich und im Erbrecht, und weniger gebildet. Witwen werden manchmal mit einem anderen Mitglied der Familie des Ehemanns zwangsverheiratet; Mädchen aus armen Familien werden aus finanziellen Gesichtspunkten oft schon früh verheiratet. Zudem sind viele Frauen Genitalverstümmelung und häuslicher Gewalt ausgesetzt.

In und um Sana’a: unter der Kontrolle der radikalen Huthi-Milizen/ Huthis

Was sagt Gott über die Alawiten und wie kannst du für sie beten?

Wir richten unseren Fokus zuerst mit Lob & Dank auf Gott:

Karawanen von hochbeladenen Kamelen kommen aus Midian und Efa. Die Leute aus Saba kommen mit Gold und Weihrauch und rühmen meine mächtigen Taten.

Jes 60,6 GNB

Wir preisen Gott für seine Verheißung, dass Menschen aus dem Nordjemen zu ihm kommen und ihn loben werden!

Wir beten für unsere verfolgten Christen im Jemen:  

Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. (…) So soll auch euer Licht vor den Menschen leuchten: Sie sollen eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.

Mt 5,14.15 NGÜ

Wir beten für die verfolgten Christen im Jemen, dass sie ihre Rolle und ihren Auftrag erkennen und trotz Gefahren ein Licht für die Nord-Jemeniten sind.

Betet darum, dass Gott uns vor niederträchtigen und bösartigen Menschen bewahrt. Denn nicht alle wollen etwas vom Glauben wissen.

2.Thess 3,2 NeÜ

Wir bitten Gott um seinen Schutz für die Gläubigen in Gebieten, wo sie von islamischen militanten Gruppen bedroht sind.

Wer sein Leben festhalten will, wird es verlieren. Und wer sein Leben verliert, weil er zu mir gehört, der wird es finden.

Mt 10,39 NeÜ

Wir beten um Opferbereitschaft und Mut, sich zu Jesus zu bekennen und das Evangelium an Nord-Jemeniten weiterzugeben, auch wenn es gefährlich ist.

Wir beten um Erntearbeiter: 

„Saulus und Barnabas wurden vom Heiligen Geist ausgesandt.“

Apg 13,4 NL

Wir beten darum, dass Teams wie Saulus und Barnabas zu den Nord-Jemeniten ausgesandt werden.

Geh nach Hause zu deinen Angehörigen, und berichte ihnen, wie viel der Herr in seinem Erbarmen an dir getan hat.

Mk 5,20 NeÜ

Wir beten für die Nord-Jemeniten im Ausland, dass sie dort gläubig werden, zurückgesandt werden und in ihrer Heimat das Evangelium weitergeben.

Bittet Gott, uns eine Tür für seine Botschaft zu öffnen.

Kol 4,3 NGÜ

Wir beten um Möglichkeiten – trotz oder sogar wegen des Krieges – mit Nord-Jemeniten in Kontakt zu kommen und ihnen das Evangelium weiterzugeben, und um Christen, die diese nutzen.

Auch Kreter und Araber befinden sich unter uns. Und wir alle hören sie in unseren eigenen Sprachen von den wunderbaren Dingen reden, die Gott getan hat!

Apg 2,11 NGÜ

Wir bitten Gott, Bibelübersetzer zu berufen, damit die biblische Botschaft auf Sanaani-Arabisch verkündigt werden kann.

Wir beten für die Nord-Jemeniten selbst: 

Er beendet Kriege überall auf der Erde, Pfeil und Bogen bricht er entzwei, er zerschmettert Speere und verbrennt Streitwagen im Feuer. Lasst euren Aufruhr und erkennt, dass ich allein Gott bin, hoch erhaben über alle Völker, geehrt in aller Welt.

Ps 46,10-11 NGÜ

Wir beten, dass Gott den Krieg im Jemen befriedet, indem die Menschen sich vom islamischen Extremismus abwenden und Gott erkennen und ehren. 

Der Dieb kommt, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten. Ich aber bringe Leben – und dies im Überfluss.

Joh 10,10 Hfa

Wir beten, dass durch den Krieg die zerstörerischen Seiten des Islams offenbar werden, sich die Nord-Jemeniten dadurch Jesus zuwenden und Leben im Überfluss kennenlernen.

So kannst du mit anderen beten:

  • Erzähle deinem Hauskreis, deiner Gemeinde und deinen Freunden von dieser Gebetsinitiative und betet gemeinsam für die Nord-Jemeniten! 
  • Lade den Gebetsnewsletter als PDF herunter und gib ihn weiter: