Die Huni Kuin 

Gebetsnewsletter Dezember 2024

„Beim Beten müssen wir nicht Gottes Widerstand überwinden; wir begegnen seiner größten Bereitschaft.“

Richard C. Trench 

Lasst uns diese Bereitschaft Gottes erleben, unter unserer unerreichten Volksgruppe zu wirken! 

Überblick zu den Huni Kuin

Die Huni Kuin (auch „Kaxinawa“ genannt) sind eine indigene Volksgruppe, die entlang der peruanisch-brasilianischen Grenze im Amazonas-Regenwald lebt – etwa 12.000 in Brasilien und 3.000 in Peru. Im Bundesstaat Acre in Brasilien leben in ihrer Nachbarschaft weitere mindestens 18 Völker, die als nicht mit dem Evangelium erreicht gelten. Die Huni Kuin werden als Schlüsselgruppe zur Erreichung dieser Region gesehen

Religion

Ihr Glaube ist traditioneller Animismus/Schamanismus, d.h. er ist von Angst vor Geistern, vielen Tabus, Schadenszauber etc. geprägt. In beiden Ländern gibt es bereits  Christen unter ihnen, in Brasilien mindestens zwei Sippen, die Jesus vor ca. 5 Jahren kennengelernt haben. In zwei Siedlungen treffen sie sich in Kirchenhütten zum Gottesdienst. Sie werden nicht verfolgt; da das Volk sehr klein ist, ist ein Ausstieg aus bestimmten Traditionen und Vorstellungen dennoch nicht unproblematisch.  

Sprache & Bibelübersetzung 

In Brasilien wird die portugiesische Bibel verwendet. Die Huni Kuin-Sprache wird immer weniger gesprochen und kaum an Jüngere weitergegeben, ein Prozess, der bei vielen, vor allem kleineren, Ethnien in Brasilien zu beobachten ist. Hiermit gehen allerdings auch kulturelle Verluste einher. In Peru wird die Sprache noch aktiver gebraucht und weitergegeben, und die Huni Kuin dort haben eine vollständige Übersetzung des NT sowie Teile des AT. Sie enthält jedoch viele spanische Lehnwörter und kann daher nicht ohne Weiteres auch in Brasilien gelesen und verstanden werden (die Landessprache in Peru ist Spanisch, in Brasilien Portugiesisch). 

Geschichte

Während des sog. Kautschuk-Booms in der Amazonasregion zwischen 1879 und 1910 wurden die Huni Kuin wie auch verschiedene Nachbarvölker versklavt und zwangsumgesiedelt. Die Lebensbedingungen als Zwangsarbeiter in der Kautschuk-Gewinnung, besonders in Peru, waren schrecklich (Putomayo-Völkermord). Ein Teil der Huni Kuin konnte vor der Versklavung fliehen und in Peru deutlich mehr kulturelles Erbe bewahren als die Gruppe in Brasilien. Da die Ethnie relativ klein ist, gibt es einen hohen Anpassungsdruck an die brasilianische Mehrheitsgesellschaft. Durch die Entwurzelung vom ursprünglichen Lebensraum und von der eigenen Kultur während des Kautschuk-Booms ist ein Verlust der indigenen Identität Teil ihres Lebens. Das wirft existenzielle Fragen auf. Alkohol- und Drogenabhängigkeit, samt ihrer zerstörerischen Wirkung auf Familie und Sippe, sind weit verbreitet. Christliche Suchthilfe ist daher derzeit ein Schlüssel für die Huni Kuin sowie die anderen Völker in dieser Region. 
 

Wie leben die Huni Kuin? 

Die Huni Kuin haben einen ausgesprochenen Familiensinn. Sippenoberhäupter übernehmen Verantwortung, es herrscht ein großes Zusammengehörigkeitsgefühl. Dies drückt sich auch in Tänzen und Gesängen aus. Ein weiteres wichtiges kulturelles Element ist ihre besondere Art von geometrischen Mustern. Diese werden z.B. für Gesichts- und Körperbemalung verwendet – meist bei Festen, insbesondere Frauen schmücken sich aber auch im Alltag mit diesen Mustern. Auch auf Holz, wie etwa auf Türen und Fußböden, finden sich diese Muster, ebenso bei Schmuck, Tongefäßen, Körben und selbstgewobenen Textilien wie Kleidung und Hängematten. 

Ihre Eigenbezeichnung „Huni Kuin“ bedeutet „wahre Menschen“. 

Bei der Hochzeit besteht eine der wichtigsten Zeremonien für das Brautpaar darin, siebenmal das heilige Feuer zu umkreisen. Der Brautpreis wurde durch eine Mitgift ersetzt. Nach der Heirat leben die Frauen in der Familie ihrer Männer. Eine verheiratete Frau erkennt man an leuchtend rot gefärbten Haaren am Scheitel und Armreifen aus Muscheln.

Was sagt Gott über die Huni Kuin und wie kannst du für sie beten?

Wir richten unseren Fokus zuerst mit Lob und Dank auf Gott:  

Danach sah ich eine riesige Menschenmenge aus allen Stämmen und Völkern, Menschen aller Sprachen und Kulturen; es waren so viele, dass niemand sie zählen konnte. In weiße Gewänder gehüllt, standen sie vor dem Thron und vor dem Lamm, hielten Palmzweige in den Händen und riefen mit lauter Stimme: »Das Heil kommt von unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und von dem Lamm!«

Offb 7,9 NGÜ 

Wir danken Gott, dass jede Volksgruppe für ihn wertvoll ist und deshalb vor seinem Thron vertreten sein wird – auch die Huni Kuin!  

Wir beten für die Christen unter ihnen:

Denn der Geist, den ihr empfangen habt, macht euch nicht zu Sklaven, sodass ihr von neuem in Angst und Furcht leben müsstet; er hat euch zu Söhnen und Töchtern gemacht, und durch ihn rufen wir, wenn wir beten: »Abba, Vater!«

Röm 8,15 NGÜ 

Wir beten, dass die gläubigen Huni Kuin durch den Heiligen Geist ihre Identität als Kinder Gottes erkennen und so frei von aller Sklavenmentalität werden, die sie aufgrund ihrer Vergangenheit noch prägt. 

Wer den Willen meines Vaters im Himmel tut, der ist mein Bruder, meine Schwester und meine Mutter.

Mt 12,50 NGÜ

Wir beten, dass sie erkennen, dass sie zu einer geistlichen Familie gehören und stärkende Gemeinschaft untereinander haben, wenn sie das in ihren biologischen Familien nicht mehr erleben, weil sie Christen geworden sind. 

Dabei machte ich es mir zum Grundsatz, das Evangelium nur dorthin zu bringen, wo sich noch niemand zu Christus bekannte; denn ich wollte nicht da bauen, wo schon ein anderer das Fundament gelegt hatte. Vielmehr hielt ich mich an die Schriftstelle, die sagt: »Die sollen es sehen, denen noch nie etwas von ihm gesagt worden ist; die, die noch nie von ihm gehört haben, werden es verstehen.«

Röm 15,20.21 NGÜ 

Möge Gott die Huni Kuin als Schlüssel-Volk für die unerreichten Volksgruppen der Region gebrauchen, dass viele Indigene Jesus kennenlernen. 

Wir beten um Erntearbeiter:

Dann hörte ich, wie der Herr sagte: »Wen soll ich senden? Wer ist bereit, unser Bote zu sein?« Ich antwortete: »Ich bin bereit, sende mich!«

Jes 6,8 GNB 

Wir bitten Gott um Erntearbeiter, die sich senden lassen, um die Gläubigen zu ermutigen, zu lehren und zu unterstützen. 

Jesus sagte zu ihnen: »Kommt, folgt mir nach! Ich will euch zu Menschenfischern machen.«

Mt 4,19 NGÜ

Wir beten um die Berufung von ehrenamtlichen indigenen Suchthelfern, die sich ausbilden lassen und als Multiplikatoren für christliche Suchtprävention und -rehabilitation fungieren – für die Huni Kuin sowie auch für die anderen Völkern.  

Wir beten für die Erntearbeiter: 

An eurer Liebe zueinander werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid.

Joh 13,35 

Wir beten für die verschiedenen Gemeinden und christlichen Werke, die bereits unter den Huni Kuin arbeiten, um gute Zusammenarbeit und Liebe untereinander, die ein Zeugnis für Jesus sind. 

Wir beten für die Huni Kuin selbst: 

Er gab alles auf und nahm die Gestalt eines Sklaven an. Ein Mensch wurde er, allen gleich, ja, er erwies sich in jeder Hinsicht als ein Mensch.

Phil 2,7 DBU 

Wir beten, dass sie Jesus als einen der Ihren erkennen: wahrer Mensch und sogar Sklave, wie sie es waren. 

Der Geist des HERRN hat von mir Besitz ergriffen. Denn der HERR hat mich gesalbt und dadurch bevollmächtigt, den Armen gute Nachricht zu bringen. Er hat mich gesandt, den Verzweifelten neuen Mut zu machen, den Gefangenen zu verkünden: »Ihr seid frei! Eure Fesseln werden gelöst!«

Jes 61,1 GNB 

Wir beten, dass viele Huni Kuin erleben, dass Jesus sie frei macht, auch von Suchtproblemen. 

Der Geist des HERRN hat von mir Besitz ergriffen. Denn der HERR hat mich gesalbt und dadurch bevollmächtigt, den Armen gute Nachricht zu bringen. Er hat mich gesandt, den Verzweifelten neuen Mut zu machen, den Gefangenen zu verkünden: »Ihr seid frei! Eure Fesseln werden gelöst!«

Jes 61,1 GNB 

Wir beten, dass viele Huni Kuin erleben, dass Jesus sie frei macht, auch von Suchtproblemen. 

„Denn hier auf der Erde haben wir keine Heimat. Unsere Sehnsucht gilt jener künftigen Stadt, zu der wir unterwegs sind.“

Hebr 13,14 NeÜ 

Wir beten, dass Gott ihre Wunden, die durch Vertreibung und Flucht entstanden sind, heilt und sie ihre Heimat bei ihm finden. 

Das Erste und Wichtigste, wozu ich die Gemeinde auffordere, ist das Gebet. Es ist unsere Aufgabe, mit Bitten, Flehen und Danken für alle Menschen einzutreten, insbesondere für die Regierenden und alle, die eine hohe Stellung einnehmen (…)

1.Tim 2,1.2 NGÜ 

Wir beten für die Regierungen Brasiliens und Perus, dass sie dafür sorgen, dass die Huni Kuin gerecht behandelt werden und christliche Suchthilfe weiterhin möglich bleibt. 

Als nun jenes mächtige Brausen vom Himmel einsetzte, strömten sie in Scharen zusammen. (…) Jeder hörte die Apostel und die, die bei ihnen waren, in seiner eigenen Sprache reden. (…) „Wir alle hören sie in unseren eigenen Sprachen von den wunderbaren Dingen reden, die Gott getan hat!“

Apg 2,6.11

Wir bitten Gott für die Huni Kuin in Brasilien, dass auch sie durch Bibelübersetzung sein Wort in ihrer Sprache erhalten und dadurch Gottes Liebe begreifen, weil sie erfahren, dass ihre Sprache und Kultur wertvoll sind. 

So kannst du mit anderen beten:

  • Erzähle deinem Hauskreis, deiner Gemeinde und deinen Freunden von dieser Gebetsinitiative und betet gemeinsam für die Huni Kuin! 
  • Lade den Gebetsnewsletter als PDF herunter und gib ihn weiter:
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